Du denkst und redest innerlich den ganzen Tag mir dir selbst. Es gibt einen unaufhörlichen Strom an Gedanken, der dir zu verschiedenen Situationen hochkommt. Dieser Dialog ist teilweise positiv, oft aber auch negativ und beeinflusst dich ständig. Die meisten Versuche, diesen Dialog oder auch den Monolog (wenn nur eine Stimme aktiv ist) zu stoppen, sind meistens nicht auf lange Sicht wirksam. Daher gibt es andere wirkungsvolle Übungen im Zusammenhang mit dem inneren Dialog.
Hast Du diesen inneren Dialog schon einmal intensiv betrachtet?
Was du dir dabei selbst alles so erzählst, ist sehr individuell.
Doch diese Gedanken bestimmen maßgeblich deine Gefühle und natürlich auch deine Handlungen. So kann eine Veränderung des inneren Dialogs entsprechend deine Zufriedenheit, deinen inneren Frieden und auch deine Handlungen verändern. Und solche Veränderungen beginnen meist damit, dass du dir bewusst machst, was eigentlich passiert und welche Auswirkungen das auf dich hat.
Kennst Du diese Geschichte?
Sie ist aus P. Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen.
Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. –
Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an:
„Behalten Sie Ihren Hammer“.
Wie sieht dein innerer Dialog aus?
- Hast Du dir selbst schon einmal aufmerksam zugehört?
- Weißt Du, wie Du mit dir selbst dabei redest?
- Wie gehst Du dabei mit dir selbst um?
- Was denkst Du über andere?
- Was denkst Du über das was gerade ist?
- Was lösen diese Gedanken in dir aus?
Wie oft redest du mit dir selbst negativ?
Wie wäre es, wenn du anfangen könntest, deinen inneren Dialog so zu verändern, dass du dir selbst die beste Freundin/ der beste Freund wirst?
Mach dies auch bewusst bei all jenen Gedanken, die ablehnend gegenüber der Realität sind.
- Also wenn Du denkst, es sollte nicht gerade ein Morgen sein, an dem Du aufstehen und arbeiten sollst.
- Oder es sollte nicht regnen.
- Oder nicht schneien oder sonst etwas.
- Ändern diese Gedanken etwas daran, dass es regnet oder schneit?
Mit Sicherheit nicht. Aber sie ändern etwas in Dir. Sie lösen Gefühle aus.
Und wenn Du negative Gedanken über deine Mitmenschen hast, dann kann es sogar sein, dass die negativen Gedanken durchaus etwas in deinem Gegenüber verändert. Denn solche Gedanken sind spürbar. Oder hast Du noch nie gespürt, wenn jemand Dich innerlich abgelehnt hat und nach außen dennoch freundlich gesprochen hat?
Eine Veränderung des inneren Dialoges ist etwas, das nicht sofort funktioniert. Es geht auch nicht darum, dass Du ab heute keine negativen Gedanken mehr haben sollst. So funktioniert das nicht. Aber es ist möglich, diese automatischen Gedankenmuster immer wieder zu entkräften und zu transformieren.
Du findest in der Selbstcoaching Akademie eine Lektion, die deinen Inneren Dialog auf sanfte Weise verändert. So wirst du auch deine automatisierten Reaktionen auf bestimmte Situationen verändern können. Diese Übung kann auch dazu dienen, deinen Stress zu reduzieren.
Hier ist noch eine Inspiration aus dem Film AWAKE, in der Arjuna Ardagh beschreibt, dass wenn wir erkennen, dass unsere Gedanken einem verrückten Onkel gleichen.
Meine Übungen sind ein Zugang hierzu, diesen „verrücktem Onkel“ anzunehmen, aber keinen Glauben zu schenken.
In der Akademie findest du eine Lektion, wie du deinen inneren Dialog verändern kannst.
Lerne jetzt, dich selbst zu coachen
Das hat mich sehr an meine „Dialoge im Kopf“ erinnert! Wunderbarer Artikel! Grüße, Julia aka Psycho
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag, den ich um einen weiteren wichtigen Aspekt ergänzen möchte: chronische negative Gefühle verstärken diese und führen dazu, dass die negativen Schleifen zum Standardprogramm werden, Stress auslösen und langfristig sogar krank machen können. Positive Gefühle hingegen verstärken die Tendenz unseres Gehirns, endogene Glückshormone auszuschütten und führen zu einer Verbesserung des Allgemeinbefindens, weniger Stress, ausgeglichenerem Wesen und größerer Gesundheit. Ein sehr schönes Buch zu dem Thema ist Tobias Esch „Die Neurobiologie des Glücks“.
Herzliche Grüße, Tobias Ruland
Ja, lieber Tobias das ist sicher so. Doch diese Erkenntnis alleine verändert bei den meisten Menschen nicht viel. Doch die eigene Erfahrung, das selbst spüren ist eine sehr wirkungsvolle Übung. Jedoch glaube ich auch, dass beide Arten von Gefühlen wichtig sind. Sowohl die „negativen“ als auch die „positiven“. So können wir spüren, wenn uns etwas nicht gut tut und etwas tun in Richtung einer Veränderung. Und die Angst vor den richtig tiefen Gefühlen blockiert leider auch oft und löst diese eben nicht auf. Erst das liebevolle Annehmen und hineinfühlen in das Thema kann eine echte Transformation bewirken. Aber im Alltag tut es immer wieder einmal gut sich um die „guten“ Gefühle zu kümmern und sie bewusst zu spüren bzw. sogar selbst zu erzeugen 🙂
Herzliche Grüße
Silke Brackert